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03.06.2024

Nach dem Salon ist vor dem Salon

Der Comicsalon in Erlangen 2024, der gestern sein episches Finale fand, war ein wahres Comic-Fest der Superlative! Vom 30. Mai bis 2. Juni verwandelte sich die Stadt in ein Paradies für Comic-Fans, Zeichenstiftlovern und Cosplayer. Und es gab so viele Highlights, dass selbst Batman ins Schwitzen gekommen wäre.

Herausragend wie immer, die Verleihung, des Max-und-Moritz-Preises. Joann Sfar, der Meister der vielfältigen Comic-Kunst, räumte den Preis für sein Lebenswerk ab. Mit Werken wie „Die Katze des Rabbiners“ und zuletzt "Die Synagoge" bewies er, dass Comics nicht nur unterhalten, sondern auch tief berühren können. Diese Woche erscheint mit "Der Götzendiener" sein neustes Werk.

Publikum, Ausstellende und Kulturschaffende waren sich einig. Die Ausstellung „Wie geht es Dir? Comics gegen Antisemitismus, Hass und Rassismus“ bildete nicht nur das thematische Zentrum des Salons, sondern war angenehm verbindendes Element und allgegenwärtig.

Barbara Yelin wurde für ihr Engagement mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Es war einer dieser Momente, bei denen man applaudiert und gleichzeitig ein bisschen Inbrunst empfindet, Teil dieser Comicgemeinschaft zu sein.

Hier ein Überblick wer gewonnen hat.

Seiten des ältesten Comics der Welt wurden ausgestellt. Der deutsche Migrant Rudolf Dirks wurde mit seinen Katzenjammer Kids im New York von 1897 zum Comic Pionier der allerersten Stunde.

Das Kollektiv MOGA MOBO präsentierte Comic-Zeichner*innen aus der Ukraine.

Auch die jüngeren Comic-Fans kamen auf ihre Kosten: Olivia Vieweg präsentierte ihr frisches Werk „Fangirl Fantasy“ – die abgedrehte Geschichte von drei Fans, die ihren Star entführen. Ihre Mischung aus niedlichen und doch unerwartet brutalen Elementen sorgte für jede Menge Staunen und Lacher​.

und... und... und...

Und dann war da noch der süße „Superdogs Zeichenworkshop“ mit der Mangaka Olschi (gibt´s auch als Comic-Lehrbuch!) Die Teilnehmenden zeichneten ihre eigenen Manga-Superhunde, und am Ende fragte man sich, ob nicht doch alle von uns einen solchen tierischen Superhelden zuhause haben sollten​.

Die luftfeuchte Stadt selbst verwandelte sich in ein riesiges Comic-Museum mit über zwanzig Ausstellungen. Die große Joann Sfar Retrospektive im Stadtmuseum war, wie oben schon angedeutet, ein absolutes Muss und zog Scharen von Menschen an​​. Und nicht zu vergessen: Über 450 Kunstschaffende aus aller Welt standen für Signierstunden und Live-Zeichnungen zur Verfügung. Man konnte förmlich die Kreativität in der Luft riechen – oder war das nur der Duft von überteuerten Con-Snacks?​

Alles in allem war der Comicsalon in Erlangen wieder einmal ein voller Erfolg, der für jede Menge Lachen, Staunen und unvergessliche Momente sorgte. Wer jetzt noch keine Comics liebt, hat definitiv etwas verpasst. Bis zum übernächsten Jahr, bleibt comic-tastisch und vergesst nicht: „Mit großer Macht kommt großes Lesen-müssen!