Ein Blick in Abgründe iranischer Unkultur, wo ein selbsternannter Kämpfer gegen die Dekadenz mindestens sechzehn Frauen ermordete.
Basierend auf dem Dokumentarfilm And Along Came a Spider erzählt Comiczeichner Mana Neyestani die Geschichte eines Mörders, der in der Heiligen Stadt Maschhad sechzehn, zum Teil drogenabhängige Prostituierte zu sich nach Hause lockte und dort ermordete.
Nebst dem Mörder und seinen Angehörigen kommt auch der Richter zu Wort, welcher das Urteil über Hanai spricht. Es handelt sich um wahre Begebenheiten.
Der Film von Maziar Bahari ist englisch untertitelt und eine verstörende Wirkung ist bei empathisch sensitiven Personen sehr wahrscheinlich. Ein lesenswerter Beitrag hierzu findet sich im Blog The Film Sufi. Wer sich den Begebenheiten lieber mittels grafischer Novelle nähern mag, hat dem mit Band der Edition Moderne nun die Gelegenheit.
DIE SPINNE VON MASCHHAD kostet 22.- Euro bei 164 Seiten.
über Mana Neyestani
*1973 in Teheran. Neben einer Ausbildung zum Architekten begann er 1990 seine Karriere als Zeichner und wurde mit dem Aufkommen einer reformorientierten Presse rasch zu einem der bekanntesten politischen Karikaturisten. Im Rahmen der Kakerlaken Kontroverse kam er für seine Zeichnungen ins Gefängnis und lebt heute dank der Organisation «Reporter ohne Grenzen» in Frankreich. Im Iran gehört er immer noch zu den populärsten Cartoonisten und hat auf Facebook über 100’000 Fans.