Wie oft sich etwas verkaufen muss, an dem ein Jahr lang durchgehend gearbeitet wird, bei einem Preis von sagen wir 12.- bis 20.- Euro, kann sich jeder selbst ausmalen. Herstellungskosten, Steuern, Vertrieb, Handel, verlegerische Arbeit/Werbung/Lektorat etc. schon im Preis inbegriffen versteht sich. Ein Comic kostet erheblich viel mehr in der Herstellung als ein Buch.
Bei kleineren Verlagen gibt es Auflagengrenzen von 1000 Stück, die es erst einmal zu sprengen gilt. Fünfstellige Auflagen sind eine Seltenheit. Selbst bei großen Verlagen wie dem Carlsen Verlag knallen bei einer verkauften Auflage von 10.000 Stück die Champagnerkorken. Vergleichbar am ehesten mit einer Goldenen Schallplatte in der Musikbranche, mal abgesehen vom finanziellen Erlös.
Hier ist ein guter Überblick zur Szene aus Hamburger Zeichneraugen..
Es verwundert nicht, dass die gehaltvollsten Arbeiten vielfach von Studies zum Leben erweckt werden. Einerseits sind die ein prekäreres Leben gewohnt und auf der anderen Seite ist bereits genügend Know How vorhanden, um etwas Großes zustande zu bringen, bzw. die Herstellung eines Comics oftmals ohnehin Teil des Studiums.
Wer auch nach dem Studium dem Comic treu bleiben will, muss in der Regel den gleichzeitigen Weg der Illustration o.Ä. einschlagen. Wie schlimm es in der Werbebranche zugehen kann, soll jedoch nicht Teil dieses Threads werden.

Mit seiner Vita ist er ein gern gesehener Gast auf Steam Punk Veranstaltungen, Comicfestivals und auch Rollenspielconventions. Mit seinem jüngsten Streich setzt er sogar noch einen drauf. Vor drei Jahren gründete er den Spieleverlag King Racoon Games und darf nun die Früchte seiner Arbeit dort ernten.

Das Kickstarter Projekt zum Brettspiel TSUKUYUMI - FULL MOON DOWN hat den gesteckten Zielbetrag fast um das dreifache Überstiegen und in diesem Fall sind sicherlich eine Menge Sektkorken zum knallen gebracht worden.
Und wie sollte es anders sein. Auch zu diesem Spiel gibt es eine Comicgeschichte aus der Welt von Tsukuyumi.

Wer einen Blick in den Band wirft wird Felix Mertikat unschwer als Comiczeichner deklarieren. Das er dabei weitaus mehr ist, als "nur" Zeichner, kommt seinen Arbeiten zu Gute. Viele ZeichnerInnen machen hauptberuflich Illustratorenjobs, um auch Comics zeichnen zu können. Herr Mertikat macht das was er liebt und zeichnet zusätzlich noch Comics. Ob er davon reicher wird? Wissen wir nicht. Reich an schönen Augenblicken auf jeden Fall. Es ist ein wundervolles Szenario. Das Gönnen wir noch vielen mehr, die sich der neunten Kunst verpflichtet fühlen.
Tsukuyumi - Full Moon erscheint Ende Mai im Cross Cult Verlag und steht dann auch bei uns im Neuheitenregal.