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10.03.2018
Das leere Gefäß von Magdalena Kaszuba
Nächste Woche dürfen wir aus der Hansestadt uns wieder einmal über eine Graphic Novel in und aus Hamburg freuen. Die in Hamburg lebende Künstlerin Magdalena Kaszuba verarbeitet in Das leere Gefäß den Verlust ihrer geistigen Heimat: Der polnischen katholischen Kirche. Wie nimmt ein kleines Mädchen den katholischen Glauben wahr? Was empfindet es im Angesicht eines übergroßen Altars, vor dem ein Vertreter Gottes über den Zorn des Allmächtigen spricht? Was macht so etwas mit einem jungen Kind?
Bei einem Spaziergang durch die kalte deutsche Hafenstadt lässt sie die prägenden Einflüsse ihrer Kindheit Revue passieren: die polnische Ostsee, ihre streng katholische Großmutter, die Beichte vor der Kommunion und ihre Abkehr von alldem. Kaszuba bedient sich dafür einer einprägsamen Bildsprache, Detailansichten in traumartigen Aquarellfarben und schimärenhaften Sequenzen. Dabei entsteht eine eindrucksvolle Erzählung, die klein und unscheinbar wirkt, und sich gleichzeitig mit den großen und wichtigen Fragen des Geistes befasst. Magdalena Kaszuba wurde 2017 mit dem Hans Meid Förderpreis ausgezeichnet, welcher sich der Förderung begabter KünstlerInnen verschrieben hat. Der Band ist erschienen im Berliner Avant Verlag und kostet 20.- Euro bei 152 Seiten.